Fotografie und Wirklichkeit
Das 20. Jahrhundert ist das Jahrhundert der Bilder!
Die tägliche Flut von Bildern, die bewusst oder unbewusst wahrgenommen wird, prägt die Vorstellung von der Realität. Unsere Erinnerung an die Vergangenheit lebt in Bildern, ebenso wie die Wahrnehmung der Gegenwart und die Vision der Zukunft. Bilder, die sich der Mensch von der Wirklichkeit macht, bringt er in Einklang mit seinen Erfahrungen. Das Gehirn registriert die Wahrnehmungen, akzeptiert diese oder lehnt sie ab. In ihrer Summe sind sie Dokumentationen einer oder der Wirklichkeit - das Abbild einer eigenen individuellen Welt und zugleich immer auch Teil einer kollektiven Reproduktion von Wirklichkeit.
*Dr. Jürgen Reiche
„Macht der Bilder“ in „Bilder die Lügen“, Bouvier Verlag.

Existiert das objektive Bild überhaupt?
Wir stellen fest, dass ein vermeintlich „echtes“ Fotodokument immer auch gelenkte Botschaften enthalten kann. Denn allein die Perspektive, der Bildausschnitt oder die Belichtung sind Teil einer Inszenierung und beeinflussen die Wahrnehmung und Wirkung in der Reproduktion von Wirklichkeit. Das gilt es in unseren Projekten zu beobachten, kritisch zu hinterfragen und auch bewusst zu nutzen. Nicht nur die klassische Berichterstattung ist davon betroffen. Auch mit allen anderen Genre der Fotografie lassen sich „eigene Wahrheiten“ verwirklichen. In der Dokumentation, der Porträt- und Reportage Fotografie, Landschaft, dem Stillleben, der Straßen- und Architektur Fotografie und selbstverständlich auch im künstlerischen mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln.

Projektbetreuung: Jörg Fokuhl